Naturplaudereien über Säugetiere
Gartenspitzmaus - die Kleine mit der spitzen Nase
Ein schöner Sommerabend im Thüringer Schiefergebirge. Ich sitze im Garten, der an einem Berghang im Gebirge liegt. Nicht weit weg vom Garten beginnt der im Schiefergebirge typische Fichtenwald. Von dort ist ein Zwerg in den Garten „eingewandert“.
Ein leises Piepen dringt an mein Ohr. Was ist das? Ich nähere mich bedächtig dem fiependen Geräusch. In der Hand immer die „schußfertige“ Kamera. Ein kleines, graues Etwas bewegt sich durch Gras, Moos und anderen Unterwuchs. Es ist die Gartenspitzmaus. Listig hebt sie ihre spitze Nase, um in Verbund mit ihrem kleinen Augen auf Jagd nach Asseln, Würmern, Insekten und Larven zu gehen. Spitzmäuse sind keine Nagetiere, sondern gehören zur Ordnung der Insektenfresser wie Igel und Maulwurf.
Die rüsselartige Nase der Gartenspitzmaus ist immer in Bewegung und hilft beim Aufstöbern von Insekten und Würmern im Laub und Unterholz. Da sie jede Menge Schadinsekten vertilgt, ist sie als Nützling im Garten willkommen. Gern halten sich die Winzlinge in Stein-, Laub- und Komposthaufen auf. Besonders im Winter bevorzugen die wärmeliebenden Säuger den temperierten Komposthaufen. Es ist quasi ihr „Kaminzimmer“.
Die Gartenspitzmaus hält weder Winterschlaf noch eine Winterruhe. Auch im Winter läuft ihr Stoffwechsel auf Hochtouren und sie ist deshalb immer auf Nahrungssuche. Im Garten sieht man sie oft unter der Schneedecke auf der Suche nach Engerlingen herumwuseln. Es ist eine Freude, ihrem „lustigen“ Treiben zuzuschauen. Die Gartenspitzmaus wird nur 5 bis 7 cm groß.
Auf Grund des Rückganges der Insektenpopulation durch giftige Umweltbelastungen wird die Gartenspitzmaus in der „Roten Liste“ als gefährdet geführt.